Landesliga: TTV 1990 Wurzen- LTTV Leutzscher Füchse III 10:5 (8:8)
Zum letzten Saisonspiel empfing der gastgebende TTV die Gäste vom Leipziger Großverein Leutzsch III. Aufgrund des überraschenden Vorwochenergebnisses vom Konkurrenten Penig (nur Remis in Görlitz), hatten es die 1990er (27:7 Punkte) als Tabellenführer wieder in eigener Hand und konnten mit einem Erfolg im „Endspiel“ den überraschenden Staffelsieg und damit die Krönung einer starken Saisonleistung erreichen. Im Fernduell hatten die Keksstädter jedoch mit dem Tabellendritten das offiziell schwerere Los als Penig (26:8 Zähler, mit deutlich besserem Spielverhältnis), welche gegen den Sechsten Großnaundorf bestehen mussten. Die Messestädter können trotz Fehlen von Dr.Kuhn aus einem großen personellen Reservoir schöpfen und sind dadurch zusätzlich schwer berechenbar – im Hinspiel gab es nach spannendem Spielverlauf ein gerechtes Unentschieden, welches diesmal in Anbetracht der Umstände jedoch nicht reichen würde.
Nach den drei umkämpften Eröffnungsdoppeln stand für motivierte Muldenstädter die erhoffte 2:1 Führung: Berger/Wittmer gelang gegen Hofmann/Baier ein hauchdünner 12:10-Zittersieg im Entscheidungssatz, für Schräpler/Seichter reichte es am Nebentisch gegen das Einser-Duo Palma Morales/Mohr nicht ganz (2:3) und im Dreier-Match konnten Späthe/Kabus ihre Kontrahenten Ludwig/Schlimme in fünf knappen Runden auf Distanz halten.
Im oberen Paarkreuz konnte Daniel Berger mit konzentrierter Leistung einen Viersatzerfolg über Hofmann erspielen. Parallel rang David Wittmer mit großem Kampfgeist seinen südamerikanischen Gegenspieler Palma Morales 11:9 im Entscheidungssatz nieder, womit den Ringelnatzstädtern ein wichtiges „Break“ und Auftakt nach Maß gelang. In der Mitte konnte Marco Schräpler mit starkem Block-und Konter-Spiel gegen Ludwig den erhofften TTV-Zähler erkämpfen. Felix Späthe war dagegen chancenlos gegen den offensiv-variablen Mohr. Anschließend hielt Jörg Kabus seinen Widerpart Baier 3:1 in Schach, während Michael Seichter eine 2:1-Satzführung nicht ins Ziel bringen konnte und nach fünf Sätzen Schlimme gratulieren musste. Durch die Punkteteilung im Unterhaus ging es mit einem hoffnungsvollen 6:3-Vorsprung in die zweite Einzelrunde.
Im Spitzeneinzel ließ D.Berger kaum etwas gegen Palma Morales anbrennen und siegte souverän 3:1. Nachdem sich nebenan D.Wittmer mit gleichem Ergebnis gegen Hofmann durchsetzen konnte, war der achte Zähler erzielt und nur nach einer fehlte zum avisierten Triumph. Dass anschließend im mittleren Drittel die Trauben hoch hingen, war abzusehen – während auch TTV-Kapitän M.Schräpler Mohr den Vortritt gewähren musste (0:3), war jedoch F.Späthe nah dran an einer Überraschung gegen Ludwig (2:3). Nun lag es am TTV-Unterhaus, den Deckel zuzumachen und den Gang ins finale Entscheidungsdoppel zu vermeiden. Auf bestem Wege dazu war J.Kabus gegen Schlimme. Doch nachdem dem Leipziger nach Zweisatzrückstand der Satzausgleich gelang, kam Unruhe auf: Sollte auf der Ziellinie noch alles verspielt werden? Der Wurzener bewies Nervenstärke und dominierte den Entscheidungsdurchgang. Beim realisierten Matchball zum 11:4 bebte die fan-gefüllte Halle – der Siegpunkt zum definitiven Landesligatitel war geschafft! Im letzten Einzel der Saison konnte M.Seichter mit einem 3:1-Erfolg über Baier seinen Anteil zur geschlossenen Teamleistung beitragen und für klarere Verhältnisse sorgen.
Mit einem verdienter 10:5 im Spitzenspiel gegen den Tabellendritten gelang dem 1990er-Sextett ein erfolgreicher Saisonabschluss – mit dem Aufstieg in die Sachsenliga (ehemals Verbandsliga) als Krönung einer starken Spielrunde im 25. Jubiläumsjahr der Vereinsneugründung.
Der Sieg war letztlich auch nötig, da parallel Penig seine Hausaufgabe mit 9:6 erledigte. Gleichzeitig ersparte man sich die Zusatzbelastung einer – sportlich ziemlich aussichtslosen – doppelten Aufstiegsrelegation.
Punkte: Berger, Wittmer und Kabus je 2,5; Schräpler und Seichter je 1, Späthe 0,5