Wurzener TT-Cracks müssen nach bitterem Saisonverlauf wieder absteigen

Tischtennis – Sachsenliga:  Saisonresümee TTV 1990 Wurzen I

Nach der erfolgreichen Landesligameisterschaft und dem sofortigen Wiederaufstieg galt es für die Wurzener, erneut in der Sachsenliga zu bestehen.  Dabei gab es auch personelle Veränderungen: Marvin Jelinek (früher Penig) stieß von Clara-Zetkin Leipzig zum Team hinzu, während Michael Seichter und Jörg Kabus ins „zweite Glied“ rückten. Darüber hinaus erfolgte mit Fabian Albornoz ein Austausch des chilenischen Gastspielers  im Oberhaus. Zusammen mit dem bestehenden Stamm um André Spalteholz, David Wittmer, Daniel Berger und Kapitän Marco Schräpler wurde die Mission „Klassenerhalt“ angegangen.

Im wichtigen Doppelspieltag bei vermeintlichen Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt gelang ein hoffnungsvoller Auftakt: in Radeburg konnte ein umjubelter 9:7-Erfolg gefeiert werden und in Bautzen gelang anschließend ein Punktgewinn. Zum Heimdebüt setzte es eine ärgerliche 6:9-Schlappe gegen Holzhausen; doch viel schlimmer wog die dabei zugezogene Verletzung von David Wittmer, welche gleichbedeutend mit dem bitteren Saison-Aus der Mittel-Stütze war. Da kein gleichwertiger Ersatz vorhanden war/ist, standen die Vorzeichen für das Gesamtvorhaben natürlich äußerst schlecht. Trotzdem war in den Folgepartien gegen Elbe Dresden und Lückersdorf-Gelenau (je 6:9) Zählbares möglich. Jedoch setzte es in den restlichen Begegnungen gegen die starken Ligateams ausschließlich derbe „Klatschen“ (in Schwarzenberg und Leutzsch je 2:13, gegen Burgstädt 3:12 und zum Hinrundenabschluss eine Kampflos-Wertung gegen Hohenstein-Ernstthal. Trotz alledem betrug der Rückstand zum „rettenden Ufer“ zur Halbzeit lediglich 2 Punkte – und die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt…

Der Doppelspieltag zu Rückserienbeginn verlief ebenso verheißungsvoll – beim direkten Konkurrenten Lückersdorf-Gelenau konnte ein überlebenswichtiger 11:4-Erfolg erspielt werden, bevor man Elbe Dresden insbesondere ab dem mittleren Paarkreuz  nichts entgegenzusetzen hatte (4:11). Anschließend musste das TTV-Sextett beim 5:10 Schwarzenberg den Vortritt lassen, bevor es in Burgstädt und Hohenstein-Ernstthal die erwarteten „Packungen“ setzte (je 1:14). Gegen Abstiegskonkurrent Radeburg sollte der Bock umgestoßen werden – doch mit einer schwachen Leistung unterlagen die 1990er den motivierten Gästen 4:11. Damit bestanden lediglich noch theoretische Resthoffnungen.  In Holzhausen war danach nichts zu holen (3:12) und gegen die aufstiegsambitionierten Füchse gelangen lediglich zwei Einzelerfolge. Vorm letzten Duell gegen Bautzen war die Konstellation klar: mit einem Sieg gegen den Mitkonkurrent (einen Punkt besser) konnte man noch den Klassenerhalts-relegationsberechtigten Rang 8 erreichen. Trotz spürbarem Willen reichte es letztlich gegen die ausgeglichener besetzten Senfstädter jedoch nicht – mit einer 6:9-Niederlage war der sich im Saisonverlauf ankündigende Wiederabstieg besiegelt (Anm.: Bautzen verpasste letztlich den Strohhalm zum Klassenverbleib).

Mit lediglich zwei Siegen und einem Unentschieden bei 15 Niederlagen erspielte der TTV mit 5:31 Punkten und 79:193 Spielen den vorletzten Platz der „zweigeteilten“ Sachsenliga (siehe Tabelle). Die Kräfteverhältnisse waren klar verteilt – gegen die oben platzierten Teams ging es von vornherein lediglich um Schadensbegrenzung, ein Umstand der nicht sonderlich motivationsfördernd war. In voller Mannschaftsstärke – ohne die schmerzlichen Ausfall Wittmers – hätte diesmal eine sehr gute und große Chance bestanden, den angestrebten Klassenerhalt zu schaffen.

In den Einzelpartien gelang den Keksstädtern eine magere Gesamtbilanz von 64:140 Siegen (davon Hinrunde 33:75), wobei die Einzelakteure – nach Paarkreuzen sortiert – folgende Ergebnisse errangen: Andre Spalteholz 15:19 (10:6), Fabian Albornoz 20:14 (11:5), David Wittmer 2:6 (2:6), Daniel Berger 10:20 (3:9), Marvin Jelinek 5:29 (2:14), Marco Schräpler 6:20 (3:9), kampflos 0:12 sowie zahlreiche Ersatzakteure mit insgesamt 6:32, davon die häufigsten Michael Seichter (1:9) und Jörg Kabus (4:6). Die Doppel kamen auf eine unzufriedenstellende Gesamtbilanz von 15:41 (9:20), wobei die häufigsten Paarungen Spalteholz/Albornoz mit 12:7 und Jelinek/Schräpler (2:10) waren.  Haupthandicap war das ständige Zurückgreifenmüssen auf unterschiedlichsten Ersatz.

Das Pendeln zwischen den Ligen (2x Auf- und anschließend gleich wieder Abstieg) hält an – die Wurzener starten zur nächsten Spielzeit einen neuen Anlauf in der Landesliga – diesmal jedoch ohne Aufstiegsambitionen zu hegen; das einzige Ziel kann in Anbetracht der Personalsituation nur Klassenverbleib heißen, denn für den Weggang des chilenischen Spitzenspielers konnte kein Ersatz akquiriert werden – die Lücke muss demnach vereinsintern gefüllt werden. Als weitere Neuerung erfolgt die Einführung des neuen Plastikballes, welche deutliche Änderungen in den Spieleigenschaften mit sich bringt.

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