Tischtennis – Landesliga: Hinrundenresümee TTV 1990 Wurzen I
Aufgrund einer regionalen Umstrukturierung treffen die 1990er im Spieljahr 2014/15 in der Landesliga-Staffel 1 auf zumeist „unbekannte“ Teams aus der Region Dresden & Ostsachsen (statt bisher Leipzig/Chemnitz), was eine Vorabeinschätzung der diesjährigen Möglichkeiten schwer machte. Nach der guten Vorjahresleistung, welche nach starker Rückrundenleistung auf Platz 4 endete, wollten sich die Wurzener in ähnlich stabiler Verfassung präsentieren und primär dem Thema „Abstiegskampf“ aus dem Wege gehen. Dieser Sorge konnte sich allerdings schnell entledigt werden…
Im spannenden Auftaktmatch gelang ein verdientes Remis bei der Dritten der Leutzscher Füchse. Das Heimdebüt konnte mit 10:5 gegen Krauschwitz erfolgreicher gestaltet werden. Gegen Görlitz kam es zu einem kuriosen Match – trotz sicherem 6:0-Vorsprung konnte gerade noch ein Unentschieden ins Ziel gerettet werden. Damit war dem TTV-Flaggschiff abweichend zur Vorsaison ein guter Saisonstart geglückt. In einer packenden Partie gelang anschließend ein wichtiger 9:7-Heimerfolg über Großnaundorf. Die größte Leistung vollbrachten die Keksstädter mit einem unerwarteten 9:7-Auswärtstriumph beim Sachsenligaabsteiger und Staffelfavoriten Penig – und setzten, neben einem deutlichen Ausrufezeichen, sich im Vorderfeld fest. Da aller guten Dringe bekanntlich Drei sind, gelang bei Bautzen II der dritte 9:7-Sieg in Folge. Während die dritte Mannschaft der Senfstädter zur Abwechslung mal keine Hürde darstellte (13:2), kam es gegen das abstiegsbedohte Dresden-Mitte III wiederholt zu einem nervenaufreibenden 9:7-Sieg (nach 0:3-Rückstand). Zum Hinrundenabschluss konnten ersatzgeschwächte Gastgeber von Dresden-Mickten mit 10:5 bezwungen und damit der sechste In-Serie-Erfolg erspielt werden.
Mit sieben Siegen und zwei Remis belegt der ungeschlagene TTV mit „Minimalisten-Taktik“ nach Hinrundenabschluss mit 16:2 Punkten und 85:56 Spielen aufgrund Konkurrenten-Patzern am letzten Spieltag völlig überraschend den ersten Rang in der Tabelle. In dieser „Momentaufnahme“ dürfen sich die 1990er als Anführer des Spitzenquartetts mit dem Titel „Herbst- bzw. Weihnachtsmeister“ schmücken (siehe Tabelle). Aufgrund der zahlreichen Duelle auf „Messers Schneide“ wäre punktemäßig sowohl ein noch besseres, aber jedoch auch deutlich schlechteres Abschneiden im Bereich des Möglichen.
In den Einzelpartien gelang den Keksstädtern eine gute Gesamtbilanz von 63:45 Siegen, wobei die Einzelakteure – nach Paarkreuzen sortiert – folgende Ergebnisse errangen: Daniel Berger 16:2, David Wittmer 11:7, Marco Schräpler 10:8; Felix Späthe 5:13, Jörg Kabus 10:6 und Michael Seichter 10:8. Die Doppel kamen auf eine herausragende Gesamtbilanz von 22:11, wobei die Paarungen folgende Resultate erzielten: Berger/Wittmer 14:1, Späthe/Kabus 4:4 sowie „Opferduo“ Schräpler/Seichter 3:5. Hervorzuheben ist, dass dabei die Einser-Paarung Berger/Wittmer in sämtlichen sechs Entscheidungsdoppeln siegreich blieb und somit wesentlichen Anteil am erfolgreichen TTV-Abschneiden hat.
Mit dem unerwartet positiven Abschneiden – in der jedoch schwächer einzuschätzenden Staffel – wurde eine traumhafte Ausgangsbasis für die Rückserie geschaffen. Ein Medaillenrang ist in Greifweite – die Verteidigung des zum Aufstieg in die Sachsenliga berechtigten Spitzenplatzes erscheint zwar tabellarisch möglich, aufgrund der erzielten knappen Ergebnisse und Teambesetzung jedoch relativ illusorisch und vermessen. Die Ringelnatzstädter wollen trotz der unbekannten „Gejagtenposition“ befreit aufspielen und sich der gegebenen Aufgabe und vorhandenen Möglichkeit stellen.